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Letztes Update: 14.09.2018

HbbTV

Seit Smartphones, mobile Geräte und der Laptop an sich in Haushalte Einzug gehalten haben, gibt es auch dieses Problem: Immer müssen mehrere Geräte gleichzeitig für Internet und Fernsehen laufen. HbbTV steht für Hybrid Broadcast Broadband TV und ist ein Technologie-Standard für Smart TVs, der die Vorteile von Internet und Fernsehen kombiniert. Dienste wie YouTube oder Netflix sind dann genauso auf dem Fernseher verfügbar, wie klassische Fernsehinhalte.

HbbTV: Das Multifunktionsgerät für das Wohnzimmer

Spätestens seit Smartphone und Tablet endgültig auf dem mobilen Markt angekommen sind, gibt es im Medienbereich kaum noch Geräte mit einer ausschließlichen Funktion. Spielekonsolen sind allgemeine Entertainmentgeräte mit Internetzugang und BluRay-Funktionalität, das Handy ist gleichzeitig Navigationsgerät, Mp3-Player und die primäre Informationsquelle unterwegs wie zuhaus. Multifunktionsgeräte sind die Norm. Auch die Fernsehindustrie hat das verstanden und für eine Zielgruppe, die ihre Medien größtenteils im Netz konsumiert einen Technologiestandard geschaffen.

HbbTV ist dieser auch Standard und ermöglicht die Verbindung von Fernsehinhalten mit Daten aus dem Internet. Das hört sich zunächst sehr abstrakt an, gestaltet sich in der Praxis aber ähnlich der Nutzung von Apps mit dem Handy. Möglich sind zum Beispiel Maxdome- oder Netflixzugänge, allgemeines Surfen im Netz oder andere Dienste. Auch Facebook oder Twitter sind mit den neuen Diensten im Smart TV möglich. So kann man sich mit Freunden über laufende Sendungen unterhalten, während diese in einem kleineren Fenster weiterläuft. Der Unterschied zum bekannten IPTV liegt vor allem darin, dass zwar die Online-Inhalte, nicht aber die Fernsehinhalte aus dem Netz bezogen werden.

HbbTV: mehr als nur EPG

HbbTV
HbbTV

Der Zugang zu Streamingdiensten und Netzinhalten ist nicht das einzige Feature des Hybrid broadcast broadband TV. Der Standard dient schließlich auch dazu, ein altes Medium der heutigen Zeit angemessen zu machen. So wird neben App-Funktionalitäten auch das sogenannte "Red Button"-Konzept geboten. Das steht für ein rotes Symbol, das während laufender Sendungen eingeblendet wird. Erscheint es auf dem Bildschirm, sind Zusatzinhalte per Druck auf den namensgebenden roten Knopf auf der Fernbedienung abrufbar.

Diese Zusatzinhalte sind mehr als der altbekannte Videotext und übersteigen auch die Möglichkeiten des neueren EPG. Der Electronic Program Guide als attraktiv navigierbarer Programmführer ist nur ein Teil von HbbTV. Definierend sind aber Inhalte, die das Erlebnis einer Sendung erweitern. Während dies auch eine Funktion des Teletexts war, bietet die Red Button-Funktion nun die gleichen Möglichkeiten, wie sie auch beim Besuch einer Internetseite vorhanden wären. So kann es abrufbare Zusatzvideos geben, Making-Offs, Interviews, Quizze oder schlichtweg Informationstexte.

Jeder Sender ist für seine eigenen Inhalte verantwortlich. Öffentlich-rechtliche Sender wie zum Beispiel die ARD bieten zum Beispiel Services wie die ARD Mediathek an. Der Sender Pro7 bietet zusätzlich Spiele und Zusatzinformationen zu laufenden Sendungen (wie etwa PKW-Daten bei einer Autosendung).

HbbTV: Die Hardware zum neuen Fernseherlebnis

Smart TVs sind ist eine Technologie, die in viele Fernsehmodelle bereits Einzug gehalten hat. Als Verbraucher ist man aber nicht dazu gezwungen, einen Smart TV als All-In-One-Gerät zu kaufen. Auch Set-Top-Boxen mit entsprechender Funktionalität gibt es. So kann zum Beispiel ein Beamer anstatt eines Fernsehbildschirms verwendet werden.

Beim Kauf eines Receivers sollte darauf geachtet werden, ob dieser über eine Festplatte verfügt. Modelle gibt es sowohl für Satelliten, als auch Kabelempfang, wobei letzterer nicht so gut ausgebaut ist. In jedem Fall sollte bei der Aufstellung beachtet werden, dass entweder ein Zugang per Ethernet-Kabel oder aber W-LAN-Empfang für das Gerät möglich ist. Als weitere Alternative zum Smart TV an sich können auch Einzelgeräte wie AppleTV oder Spielekonsolen verwendet werden. Diese ermöglichen für gewöhnlich auch den Zugriff auf Mediatheken und ähnliches. Die volle Smart TV-Erfahrung bieten sie aber nicht.

Bei den Smart TV-Geräten ist zu beachten, dass der Begriff "Smart TV" nicht genau definiert ist. Jeder Hersteller hat mit Ausnahme von Samsung daher eine davon abweichende Bezeichnung und fasst darunter unterschiedliche Features. Die Basisfunktionen wie sie hier im Text erwähnt wurden finden sich aber bei allen Herstellern. Herstellerspezifisch sind dann zumeist übliche Parameter wie Festplattengröße und die Ausstattung des App-Stores. Aufgepasst werden sollte sowohl bei Set-Top-Boxen als auch bei Smart TVs auf die Unterstützung von On-Demand-Diensten: Nicht alle Streaming-Portale werden von jedem Hersteller unterstützt.

Beliebte Fernseher mit HbbTV Unterstützung

Da das Thema alles andere als neu ist, gibt es mittlerweile diverse Tests und Ergebnisse zu HbbTV Fernsehern. In der folgenden Liste sieht man die aktuellen besten und beliebtesten 6 Fernseher mit HbbTV.

RangEinschätzungInformationen
Sorry, für die aktuelle Abfrage konnten wir leider keine Bestenliste generieren.

HbbTV nur in Kombination mit Smart TV

Der Kunde hat mittlerweile also die Qual der Wahl. Im Gegensatz zu sehr viel technischeren Themen ist die Informationslage in punkto Smart TV aber für Laien sehr gut verständlich. Solange der Kunde sich über seine Nutzungsgewohnheiten im Klaren ist, sollte er den gewünschten Smart TV finden. Ist dieser gefunden, so ist HbbTV heute eigentlich direkt mit integriert bzw. Bestandteil des Packets.

Der HbbTV-Standard

Die Verwendung in Empfangsgeräten ist recht gut standardisiert, geregelt und dokumentiert worden. In Deutschland kümmert sich das Institut für Rundfunktechnik um den Standard. Hersteller von Fernsehern, Satellitenbetreiber und vergleichbare Unternehmen gehören diesem so genannten HbbTV-Konsortium ebenfalls an. In der Summe findet man bereits mehr als 100 Unternehmen, die die Entwicklung von HbbTV vorantreiben.

Da HbbTV stark vom Internet abhängt, muss der Nutzer gewährleisten, dass eine solide Internetverbindung vorhanden ist. Ohne diese gibt es keine Informationen zum laufenden Angebot. Als grobe Empfehlung werden hier 5 Mbit/s angegeben. Werde drüber sind natürlich besser - vor allem mit mehreren Fernsehern im Haushalt, bei Werten drunter, kann es zu weniger/keinen Informationen kommen.

Zum oben erwähnten IRT gehört u.a. das ARD und ZDF - ersteres ist recht gut im Vermarkten der Apps, die natürlich das normale Fernsehprogramm mit zusätzlichen Informationen verknüpfen. Ein Blick auf die HbbTV-Seite der ARD lohnt auf jeden Fall.

Verbreitung und Entwicklung von HbbTV

Zum aktuellen Zeitpunkt (Juli 2016) findet man HbbTV in 15 Ländern, es gibt mehr als 250 Apps, die von HbbTV gebrauch machen - und das auf mehr als 30 Millionen Geräten. Aktuelle Zahlen hierzu findet man auf der verlinkten Seite (hbbtv.org)!

Die meisten Geräte in den Wohnzimmern der Deutschen arbeiten noch mit dem "alten" HbbTV-Standard. Für 2016 wurde bereits HbbTV 2.0 angekündigt. Erste Geräte - vor allem Receiver - soll es bereits 2016 auf dem Markt geben. Bis sich die zweite Version vollständig etabliert, wird allerdings eine gewisse Zeit vergehen. Die Details zu HbbTV 2.0 sind allerdings sehr interessant - vor allem in Hinblick auf moderne 4K Fernseher, die hohe Auflösungen und HEVC als Kompressionsverfahren bereitstellen:

  • - Mehr Einsatz - vor allem für das User Interface - von HTML 5
  • - Kompatibilität von Inhalten Geräte-übergreifend (Tablet, PC, Smartphone, Fernseher,...)
  • - Neue Apps, die das Nutzererlebnis verbessern
  • - Standard zur Übertragung von UHD-Inhalten mit Hilfe von HEVC
  • - Handling von Untertiteln soll verbessert werden
  • - Verbesserung des Datenschutzes

Videoerklärung zu HbbTV

Auf deutsch innerhalb von 11 Minuten erklärt der Herr im folgenden Video HbbTV - falls man keine Lust hat lange Texte zu lesen!

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