DVB-S und DVB-S2
Digitales Fernsehen kann heute über verschiedene Wege empfangen werden. Neben Terrestrik, Streaming und Kabel ist das sog. Satellitenfernsehen eine weitere Möglichkeit, TV- und Radio-Programme zu konsumieren. Mehr Informationen über DVB-S sowie das neue DVB-S2 findest du im Folgenden.
Der DVB-S-Standard
Die Abkürzung für digitales Satellitenfernsehen ist DVB-S. DVB steht dabei allgemein für Digital Video Broadcasting, der vierte Buchstabe der Abkürzung steht für den Übertragungsweg: "T" für terrestrisch, "C" für Kabel (siehe dazu DVB-C) und das "S" für Satellit. Beim digitalen Satellitenfernsehen, DVB-S, werden also die DVB-Signale per Rundfunksatellit ausgestrahlt. DVB-S2 ist eine technische Weiterentwicklung des DVB-S-Standards und garantiert eine höhere Datenrate, also eine verbesserte Übertragung der Rundfunksignale. Diese wird vor allem für HD-Sender bzw. Ultra-HD benötigt. Da die Fernsehanstalten für die Satellitenübertragung künftig ausschließlich den DVB-S2-Standard verwenden werden, sollte man bei einem Neukauf darauf achten, dass das Empfangsgerät DVB-S2-fähig ist. So können zum Beispiel problemlos alle HD-Sender in optimaler Qualität empfangen werden.
Welche Empfangsgeräte sind die Richtigen?
Um Satellitenfernsehen empfangen zu können, muss generell zwischen "innen" und "außen" unterschieden werden. Für den Empfang von "außen" wird eine Parabolantenne benötigt. Sie ist wesentlich bekannter unter dem Namen "Satellitenschüssel" und wird auf dem Dach oder dem Balkon montiert. Sie dient dazu, die ausgestrahlten Rundfunksignale aufzunehmen; stellt also quasi die Verbindung zum Satelliten her. Dies ist ebenfalls bei Gemeinschaftsanlagen der Fall. Auch hier ist eine Satellitenschüssel am Dach montiert, obwohl der Anschluss eigentlich in der Wohnung aus der Wandbuchse kommt. Im Handel werden die Satellitenschüsseln auch gerne unter dem Begriff Sat-Anlagen angeboten. Je nach Hersteller und Preis können dabei auch ein oder mehrere Receiver inkludiert sein.
Der Sat-Receiver stellt die Verbindung zwischen Satellitenschüssel und Fernsehgerät dar. Er wird als so genannte Set-Top-Box angeboten. Ob der Receiver satellitentauglich ist, erfährt man über die Kennzeichnung DVB-S bzw. DVB-S2. Im besten Fall kann der Receiver für alle drei Übertragungswege verwendet werden, also Terrestrik, Kabel und Satellit. Angeschlossen wird der Receiver direkt an das Fernsehgerät. Wichtig dabei ist, jedes Fernsehgerät braucht einen eigenen Receiver. Die beste Bildqualität wird über eine HDMI-Verbindung erzielt. Sollte der heimische Fernseher nicht über einen solchen HDMI-Anschluss verfügen, reicht aber auch eine einfache Scartverbindung aus. Letztendlich hängt die Bildqualität nicht von der Box, sondern vom verendeten TV-Gerät ab. Wird eine Scartverbindung gewählt, muss natürlich auch der Receiver über einen Scart-Anschluss verfügen. Oder es wird ein Scart-HDMI-Adapter verwendet. Wer bereits heute ein 3D-Fernsehgerät hat, sollte darauf achten, dass der Receiver ebenfalls 3D-fähig ist.
Die Set-Top-Box ist allerdings nicht der einzige Weg, Fernsehbilder per Satellit empfangen zu können. Neuere Fernsehgeräte haben oftmals den Receiver bereits eingebaut, sind also DVB-S/S2-fähig. Bei solchen Fernsehern kann auf die Box komplett verzichtet werden. Auch in diesem Fall gilt, die entsprechende Kennzeichnung muss auf dem TV-Gerät stehen.
Die Kosten von DVB-S und DVB-S2
Ein großer Vorteil des Sat-Fernsehen ist, dass keine laufenden Kosten entstehen. Ist die Sat-Anlage erst einmal angeschafft, dann können alle frei empfangbaren TV-Sender gratis geschaut werden. Die Kosten für die SAT-Anlagen selbst variieren stark. Ist beispielsweise eine Gemeinschaftsanlage vorhanden, reicht ein günstiger Receiver aus, wenn man nicht allzu großen Wert auf Bedienkomfort legt. Dieser endet nämlich bei solchen Geräten schon bei einem einfachen elektronischen Programmführer, kurz EPG genannt. Boxen mit einem integrierten Festplattenrecoder kosten da deutlich mehr, ebenso 3D-fähige Receiver. Sperren für den Jugendschutz sind auf allen Geräten zu finden.
Allgemein sind die Kosten für diese Art TV zu empfangen recht überschaubar. Eine Satelliten-Komplettanlage mit HDTV-Receiver und LNB bekommt man problemlos für 100 Euro. (siehe z.B. amazon.de). Interessant sind oft die einmaligen Kosten für das Anbringen der Antenne auf dem Dach. Wer sich das selbst zutraut, der kann hier einige hundert Euro sparen.
DVB-S/S2: Weit über 1.000 Sender
Die Kanalvielfalt ist beim Satellitenfernsehen enorm. Von den mehr als 1.500 empfangbaren Programmen sind gut 300 Fernsehprogramme und Telemediendienste sowie rund 170 Radiosender unverschlüsselt. Die frei empfangbaren TV-Sender setzen sich aus deutschen, internationalen und fremdsprachigen Programmen zusammen. Darunter auch zahlreiche nicht-europäische Programme zum Beispiel aus Asien und dem Nahen Osten oder sogar aus Afrika. Im Grunde genommen reduziert sich durch die fremdsprachigen TV-Kanäle allerdings ehrlicherweise die Anzahl der für den Durchschnittsbürger geeigneten Fernsehprogramme. Bei den verschlüsselten TV-Sendern reicht das Angebot ebenfalls über alle Sparten und Sprachen hinweg. Diese können in den gewohnten Paketen beim jeweiligen Anbieter hinzugekauft werden. Freigeschaltet werden die verschlüsselten Sender über eine Smartcard. Aber Vorsicht: Der Satellitenreceiver muss die Smartcard auch lesen können. Entsprechende Set-Top-Boxen gibt es direkt vom Pay-TV-Anbieter. In der Regel günstigere Modelle erhält man aber auch von anderen Herstellern. Beim Kauf einer "Fremdbox" muss man aber unbedingt auf die Kennzeichnung der entsprechenden Pay-Angebote achten.
HD-Sender über DVB-S/S2/Satellit
In Deutschland gibt es im Grunde nur zwei nennenswerte Anbieter von Pay TV (und damit HD-Qualität) über Satellit. Das sind Sky und HD+. Für Sky muss man ein Monatsabo abschließen und bekommt dafür einen passenden Receiver samt Smartcard. Den Receiver schließt man an den Fernseher und das Kabel von der Sat-Anlage an den Receiver. Einfach und übersichtlich - vor allem interessant für alle, die Sportereignisse verfolgen. Da wird Sky the way to go sein! Details zum Angebot von Sky in Deutschland und Österreich
Viel einfacher ist es, wenn der eigene Fernseher bereits DVB S/S2 beherrscht. Dann muss man nur das Kabel an den Fernseher anschließen und kann Sat-Fernsehen empfangen. Wer dann noch HDTV will, der kauft sich für etwa 65 Euro im Jahr eine HD+ CI-Karte und steckt diese in den Fernseher. Das wars - in dem Moment lassen sich verschlüsselte HD-Kanäle ansehen. Diese HD+-Karte wird hierfür gebraucht. Wer einen Sat-Anschluss hat, wird mit dieser Variante wohl am günstigsten davon kommen.
Zusammenfassend- Sky bietet ein Monatsabo samt Receiver und vielen Premiumkanälen in HD
- Viele private HD Kanäle lassen sich via DVB S nur mit einer passenden HD+-Karte empfangen
- Preislich liegt vor allem die letzte Variante deutlich unter dem Niveau von DVB C und IPTV
- Ggf. muss ein DVB S-Receiver gekauft werden. Moderne Fernseher haben sowohl CI+ Schacht als auch DVB S-Tuner integriert
- RTL HD
- Sat.1 HD
- ProSieben HD
- VOX HD
- Tele 5 HD
- DMAX HD
- sixx HD und Comedy Central HD
- kabel eins HD
- RTL II HD
- Super RTL HD
- N24 HD
- Sport1 HD
- Nickelodeon HD
- Deluxe Music HD
Die Empfangssituation & Probleme von Satellitenfernseher
Rundfunksatelliten decken das gesamte Bundesgebiet mit digitalem Fernsehen ab. Da keine Kabel gelegt werden müssen, eignet sich dieser Übertragungsweg besonders für Regionen, die noch nicht digital erschlossen sind. Auch ein Breitbandinternetzugang ist per Satellit möglich, allerdings können hier die Down- und Uploadgeschwindigkeiten stark variieren und es fallen zusätzliche Kosten an. Im Vergleich zu anderen Übertragungswegen kann die Zeitverzögerung beim TV-Bild bis zu fünf Sekunden betragen. Da diese Verzögerung aber ständig gegeben ist - der Weg vom Satelliten zur Parabolantenne ist weit - stört dies nicht weiter. Eine Ausnahme können hier Fußballspiele sein. Da kann es passieren, dass das Tor im Livestream schon vor der Satellitenübertragung gefallen ist. Dennoch können auch beim Satellitenfernsehen echte Bild- und Ton-Störungen auftreten, d.h. das Signal kann nicht korrekt empfangen werden. Störfaktoren sind Bäume, Äste oder Ziersträucher, die der Satellitenantenne die Sicht versperren. Sehr heftiger Regen oder starker Schneefall kann einen ähnlichen Effekt auslösen. Und natürlich kann auch die beste Anlage einmal einen technischen Defekt haben.
Der Klassiker - wenn man via Satellit nichts mehr geht - ist das Gewitter. Elektrische Entladungen stören häufig den Empfang. Im schlechtesten Fall sieht man nichts mehr, wenn man Glück hat ist das Bild nur stark verpixelt. Das ist wohl der größte Nachteil dieser Technik, weshalb viele - wenn verfügbar - lieber auf DVB-C oder IPTV greifen. Informationen hierzu sind im Folgenden zu finden.
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