DVB-C - Informationen & beliebte Anbieter
DVB-C steht für "Digital Video Broadcasting - Cable" und bedeutet, dass digitale Videosignale über ein Kabel (siehe hierzu unser Kabel Ratgeber) übertragen werden. Früher war dafür der Begriff "Kabelfernsehen" üblich, der sich heute aber nur noch auf das analog übertragene Signal bezieht. Mit etwa 40% aller Haushalte liegt die Verbreitung knapp hinter dem größten Konkurrenten, DVB-S, wobei hier auch solche Haushalte mitgezählt werden, die beide Übertragungsvarianten nutzen.
Technischer Hintergrund und Voraussetzungen für DVB-C
DVB-C macht sich das seit den 1970er-Jahren bestehende Kabelfernsehnetz zu Nutze. Hierbei werden Koaxial-Kabel ähnlich wie beim Telefonnetz unter den Straße verlegt und direkt in die Häuser gebracht, wo sie mit einem speziellen Hausanschluss verbunden werden. Dieser Hausanschluss ist eine der Voraussetzungen für die Nutzung von DVB-C. Gegen eine Gebühr kann man sich die "Multimedia-Dosen" bei den Anbietern auch selbst ins Haus holen, ansonsten sind sie bei vielen Haushalten schon vorhanden, werden aber nicht genutzt. Die Übertragung des Signals erfolgt anders als beim klassischen Kabelfernsehen komplett digital. Da ältere Fernseher damit nicht klar kommen, muss dieses über einen sogenannten DVB-C-Tuner verfügen. Von den Herstellern wird der aufgrund seiner Eigenschaften manchmal auch als "Triple-Tuner" bezeichnet, der dann Kabel, Satellit und digitales Radio unterstützt.
DVB-C: Anbieter und Kosten
Viele Haushalte bezahlen den Fernsehanschluss bereits über die Mietnebenkosten. In den meisten Fällen handelt es sich dabei bereits um DVB-C und die technischen Voraussetzungen - abgesehen vom kompatiblen Fernsehgerät - muss der Mieter schaffen. Der kümmert sich um den Anschluss und die Wartung des Netzes. Die Preise liegen hier im Bereich von etwa 20,-. Die Programmauswahl ist allerdings auf die öffentlich rechtlichen Programme sowie die großen Hauptprogramme in SD-Qualität beschränkt. Zahlt man den Anschluss selbst, ist meist kein Programmpaket (Ausnahme: Frei empfangbare Kanäle) enthalten. Im Regelfall ist das aber trotzdem günstiger als die Abrechnung über die Mietnebenkosten.
Es gibt in Deutschland etwa 30 unabhängige, kleine Anbieter, die nur lokal verfügbar sind wie NetAachen, EWE TEL oder RFT Brandenburg sowie drei große Anbieter, die sich ihre Verbreitungsgebiete aufgeteilt haben. Das sind Unitymedia in drei Bundesländern, Tele Columbus (PŸUR) in insgesamt zwölf Gebieten und Vodafone in allen anderen Bundesländern. Bei Vodafone bekommt man das Basispaket "Vodafone Basic TV" für 3,99 EUR monatlich inklusive 100 TV-Sendern (43 in HD). Die Konkurrenz von Unitymedia ist mit 4,99 EUR für "TV Start" etwas teurer, bietet dafür aber 135 TV-Sender (45 in HD). Tele Columbus/primacom (jetzt PŸUR) bietet noch mehr: pureTV HD für 10,00 EUR monatlich mit 190 TV-Sendern (23 in HD). Dies gilt aber wohlgemerkt nur dann, wenn ein Kabelanschluss bereits verfügbar ist oder über die Mietnebenkosten bezahlt wird. Ist dies nicht der Fall kommen bei Unitymedia noch einmal 20,99 EUR pro Monat hinzu, bei Vodafone 15,- EUR und bei Tele Columbus zwischen 5,99 EUR und 8,99 EUR für Miethardware. Achtung: Entscheidet man sich für ein 2-Play- oder 3-Play-Angebot mit Fernsehen, Internet und Telefon wird hier der Anschlusspreis hineingerechnet.
Anbieter | Sender | Preise | |
---|---|---|---|
HD: 43 bis 63 SD: 100 bis 121 | ab 8,99 € bis 19,99 € | Details | |
HD: 45 bis 60 SD: 90 bis 107 | ab 4,99 € bis 19,99 € | Details | |
HD: 23 SD: mehr als 190 | ab 10,00 € bis 13,00 € | Details |
Preisliche Unterschiede der Angebote
Offensichlich unterscheiden sich die monatlichen Preise für die Pakete. Das günstigste bekommt man ab gerundet 5 Euro, das teuerste Paket liegt bei etwa 25 Euro. Der große Preisunterschied liegt meist darin begründet, dass die teureren Pakete eine deutlich größere Auswahl an Programmen bieten. Außerdem bieten die meisten Anbieter direkt eigene Receiver an, auch hier gibt es Unterschied. Oft gibt es das Endgerät inklusive und diese können sich in der Funktionalität unterscheiden. Günstige Pakete bzw. deren Receiver beherrschen beispielsweise Timeshift und Aufnahme auf USB-HDD nicht. Wem das wichtig ist, der sollte ggf. ein "besseres" Paket wählen.
Auch die Auswahl der Mediatheken kann variieren. Beispielsweise Anbieter, wie Unitymedia, offerieren dem Käufer zusätzliche VoD-Dienste, wie Maxdome, innerhalb des Pakets, was die Auswahl an Programmen bzw. allgemein Inhalt nochmal ordentlich erhöht. Wer also ohnehin mit dem Gedanken spielt Maxdome zu buchen, der könnte hier zwei Fliegen mit einem Schlag erwischen.
Die Sendervielfalt von DVB-C
Zwar ist das Angebot im Vergleich zu DVB-S leicht begrenzt und hängt zu einem gewissen Teil vom Netzbetreiber ab, im Prinzip ist die Sendervielfalt aber mehr als ausreichend. Bei allen Anbietern sind alle öffentlich rechtlichen Programme inklusive der in HD ausgestrahlten und der Lokalprogramme verfügbar. Auch die großen Hauptsender und alle Spartenkanäle sind vorhanden, hier mittlerweile auch ohne Zusatzkosten in HD. Sky als größter Anbieter von PayTV in Deutschland ist mit allen Kanälen bei allen Anbietern verfügbar, muss aber dementsprechend hinzugebucht werden. Das gilt ebenfalls für anbieterspezifische Kanalpakete wie das "HD-Vielfalt"-Paket von Tele Columbus, "Vodafone HD Premium Cable" von Vodafone oder "DigitalTV Hilights" bei Unitymedia. Die enthalten dann solche Programme wie DiscoveryHD, AnimalPlanetHD, Fox HD oder Syfy HD.
Schwierig wird es bei ausländischen Programmen. Hier zeigt DVB-C aufgrund der Beschränkungen durch den Frequenzbereich leichte Schwächen. Zwar gibt es bei allen Anbietern mehrere Progammpakete für ausländisch sprechende Mitbürger, die große Offenbarung darf man hier aber nicht erwarten. Allenfalls eine Hand voll TV-Programme und ein paar Radio-Kanäle sind im Angebot und kosten im Vergleich zur Vielfalt eine ganze Menge.
Vor- und Nachteile von DVB-C
Ein großer Vorteil von DVB-C sind die minimalen Voraussetzungen und die Simplizität des Systems. Einfach das Antennenkabel mit der Dose verbinden und den Sendersuchlauf starten. Mehr braucht man meist nicht zu beachten. Dieser Komfort wird sich aber über hohe monatliche Kosten erkauft, denn das Fernsehnetz muss ausgebaut und gewartet werden und wer abseits der üblichen Sender nach Unterhaltung sucht oder gar ausländische Programme schauen möchte, muss tief in die Tasche greifen. Hinsichtlich der Qualität der Übertragungstechnik hat DVB-C aber klar die Nase vorn und ist wesentlich widerstandsfähiger gegen Störungen als jegliche Konkurrenzangebote.
DVB-C: gute Konkurrenz
Der größte Konkurrent von DVB-C ist ganz klar DVB-S, also die Übertragung des Signals per Satellit. Hier gibt es keine monatlichen Kosten, allerdings muss man einmalig relativ teure Hardware anschaffen und auch der Aufbau ist nicht ohne Tücken. Das System ist störanfälliger und bei Gewitter oder Sturm reißt das Signal gerne ganz ab. Zudem muss eine freie Sicht auf den Satelliten gewährleistet sein. Ein weiterer Konkurrent, der aber noch wenig Marktanteile hat, ist IPTV. Hier werden die klassischen Fernsehsender direkt über das Internet per Stream übertragen. Abgesehen von der Hardware entstehen dafür keine Zusatzkosten, man benötigt aber einen entsprechend schnellen Internetzugang und - wenn man auf Kabel verzichten möchte - starkes W-LAN. IPTV bringt einige Vorteile, die stark begrenzte Programmvielfalt und die Störanfälligkeit müssen für eine echte Tauglichkeit auf dem Massenmarkt aber noch ausgemerzt werden und kommt allenfalls für Ballungsgebiete in Frage.
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